Finanzkrise und Schwarze Löcher - Eine Satire
Teilchenbeschleuniger und Schwarze Löcher
Es sind gerade sehr hedgige (hektische) Zeiten in der Finanzwelt. LHC – Limited High Capital - (Large Hadron Collider in Cern) ist eine mögliche Ursache für die Unruhen. Angeblich kann niemand erklären, wie es dazu kommt, dass ganze Finanzinstitutionen verschwinden, obwohl das Experiment in New York und nicht in „Philadelphia“ stattfindet. Das Schwarze Loch soll nach verschiedenen Weissagungen aus informierten Kreisen möglicherweise auch auf die Realwirtschaft überswapen (überschwappen).
Wissenschaftler haben uns gewarnt, dass der „Teilzeitbeschleuniger“ in Cern möglicherweise zu Schwarzen Löchern führt. Es kann kein Zufall sein, dass dieser Energie- und Geldfresser am 10.09.2008 angeschaltet wurde und unmittelbar danach ein partielles Schwarzes Loch in der Finanzindustrie entstand. Nun dürften auch die Verschwörungstheoretiker endgültig zufrieden gestellt sein. Eine „Kathedrale der Optionen“ (Lehman Brothers) erlag am Montag 15.09.2008 seinen Konstruktionsmängeln, nachdem sich am Wochenende die Teilereignisse beschleunigt hatten. Es zeigte sich am 25.09.2008, dass zuviel Wa-ge-mu-t (WaMu – Washington Mutual) zu einem Kollaps führen kann.
Paulson-Plan zur Teilchenbeschleunigung
Nicht nur L-Brothonen, H-Bosonen, viel „heiße Luft“ und virtuelle Finanzinnovationen wurden angesaugt, sondern auch die Alitalia geriet in den Strudel, sodass deren Flügel gestutzt wurden. Die hitzigen Gemüter und heißen Debatten führten zu einer „Klimaerwärmung“ im Aggregat, sodass der Teilchenbeschleuniger am 18.09.2008 abgestellt werden musste.
Die Gelddruckerpressen der Welt konnten wieder angeworfen werden, um mit zunächst 180 Milliarden Dollar die virtuellen Räume der Finanzwelt zu befüllen. Wie heißt es so schön: „Je oller desto Dollar.“ Am Freitag 19.09.2008 kam es den „Zurückgebliebenen“ vor wie eine Widergeburt, als ein Nachfolger von Paulus die Verkündung einer frohen Botschaft verbreitete: Paulus’ Sohn (Henry Paulson) ist bereit, den Geldjongleuren 700 Milliarden Dollar zu überweisen. Im Gegenzug schickt die Finanzindustrie ebenfalls mit Zahlen bedruckte Papiere zurück, im Fachjargon auch als Zertifikate oder Derivate bekannt.
Den Finanzvirtuosen soll auf diese Weise ein „Second Life“ ermöglicht werden. Reales Geld für virtuelle Finanzprodukte in einer virtuellen Finanzwelt. Wie soll Pauls Sohn auch anders handeln, sitzt ihm doch hinter dem Busch (George Bush) der Ben im Nacken (Ben Bernanke).
(1) Im Jahr 1983 wurden die W- und Z-Teilchen (Bosonen), die Trägerteilchen der schwachen Kraft, bei CERN entdeckt. Die Entdeckung wurde 1984 mit dem Nobelpreis geehrt.
Schuldenberg für Generationen
Doch die Universal Swap Association (USA) lernt nicht aus ihren Fehlern. Der administrative Wortführer King Henry (Paulson) soll mit weitgehenden Machtbefugnissen ausgestattet werden. Paulson war viele Jahre lang der Center Execution Operator (CEO – chief executive officer) der Vereinigung (Geld)Gold-manischer (Angel-)Sachsen (Goldman Sachs) und somit Teil des Problems. Es erscheint fraglich, ob er tatsächlich die Dimensionen der Folgen seines jetzigen Handelns erkennen kann. Denn schon Albert Einstein sagte: „Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Aber wenigsten ist das Schwarzes Loch zunächst scheinbar durch ein Wurmloch in die Zukunft verschwunden. Wahnsinn mit Methode, stetigem Bemühen, bestem Wissen und ohne schlechtes Gewissen.
Nachhaltige Entwicklung muss endlich Vorrang vor kurzfristigem Denken bekommen. Angst war in solchen Situationen noch nie ein guter Ratgeber, insbesondere wenn Entscheidungen aus blankem Entsetzen entstehen.
Finanzindustrie in der Schuldenfalle
Das Münchhausen-Syndrom der Finanzmanager
Könnte man die gesamte „heiße Luft“ der sogenannten Finanzinnovationen der letzten 10 Jahre in einem Blockheizkraftwerk in Wärme und Strom umwandeln, wäre die weltweite CO2-freie Energieversorgung auf Jahrzehnte gesichert.
(2) Definition des Münchhausen-Syndrom nach der ICD 10-Systematik (International Classification of Diseases) F 68.1 (Modifikationen): Artifizielle Störung (absichtliches Erzeugen (von sogenannten innovativen Finanzprodukten) oder Vortäuschen (Topratings für schlechte Produkte) von körperlichen oder psychischen (Geldwahn, Depressionen) Symptomen oder Behinderungen (bei der Liquidität, in der realen Wirtschaft)) Der betroffene Patient täuscht Symptome wiederholt ohne (mit) einleuchtenden(m) Grund vor und kann sich sogar, um Symptome oder klinische Zeichen hervorzurufen, absichtlich selbst beschädigen. (Das FBI ermittelt bereits.) Die Motivation ist unklar (eindeutig), vermutlich besteht das Ziel, die Krankenrolle einzunehmen. (Deshalb erhält nicht das amerikanische Volk eine Gesundheitskasse, sondern die amerikanische Finanzindustrie.) Die Störung ist oft mit deutlichen Persönlichkeits- und Beziehungsstörungen kombiniert. Durch Institutionen wandernder Patient (wie wandernde „Heuschrecken“) (peregrinating patient) Hospital-hopper-Syndrom (Nachdem man Unternehmen durch „Umschichtungen der Vermögenswerte“ den wirtschaftlichen Herausforderung der Moderne anpassen wollte, werden Verluste nun weiter umgeschichtet auf den Steuerzahler).
Finanzkrise - Hiob - Wirtschaftskrise
Da die Amerikaner wegen des Quartal-Bilanz(-frisier-)stichtages zum 30.09.2008 ernst machen wollen mit ihrem 700.000.000.000 (700 Milliarden) Dollar Geld(d)ruck-Programm, kann es möglich sein, dass beim wieder Anfahren des Teilchenbeschleunigers durch den Zusammenprall der neuen Dollarscheine mit der Realität das Schwarze Loch noch viel größer sein wird, als sich das viele Akteure heute vorstellen können.
Die Konservativen glaubten immer zu wissen, dass demokratischer Sozialismus nicht funktionieren kann. Wieso glauben die Konservativen jetzt, dass republikanischer Sozialismus (Privatisierung der Gewinne – Verstaatlichung der Verluste) funktionieren soll.
Nachhaltige Marktwirtschaft sieht anders aus.
Wie sagte einst Max Planck: „Wer nicht gelegentlich auch einmal kausalwidrige Dinge zu denken vermag, wird seine Wissenschaft nie um eine neue Idee bereichern können.“
Es grüßt Sie Dietmar Helmer
Text veröffentlicht am 27.09.2008